7.4.2011 – Purmamarca

Heute steht zuerst der Marktbesuch in Purmamarca an. Der Markt ist sehr bunt und passt super in die farbige Umgebung dieses Tals. Wir kaufen diverse Souvenirs ein und essen in einem Hotel zu Mittag. Da das ganze Dorf über Mittag keinen Strom hat, muss die Küche etwas improvisieren. Danach geht’s in 3h nach Salta. Wir kommen wieder in eine fruchtbare Gegend, es wird immer grüner und zum Schluss eine schwüle Feuchte in Salta. Mariana will hier eine Freundin treffen. Wir lassen sie beim Hostel raus, wo sie Sara treffen will. Die beiden wollen noch ein paar Tage in der Umgebung von Salta verbringen. Dazu wollen sie ein Auto mieten. Wir machen zum Nachtessen in der Stadt ab und fahren auf den Camping Municipal. Nichts umwerfendes aber praktisch für in die Stadt zu kommen. Mit dem Taxi geht‘s in die Stadt. Zuerst zum Touristeninfo, welches bis 21:00 Uhr offen hat. Wir brauchen Adressen für eine gute Werkstatt, wollen das GAS-Problem lösen, dann wollen wir wegen der Ausreise für Nura noch bei der SENASA vorbei und schliesslich wollen wir hier beim Zoll klären, ob wir den MANny nun stehen lassen können. Die Touri-Info kann kompetent Auskunft geben und so treffen wir anschliessend Mariana und Sara vor der Kathedrale. Es geht ab zu einem traditionellen Restaurant mit etwas zu lauter Live-Musik, einer richtigen Touristenfalle. Dafür dürfen Sara und ich noch ein kurzes Tänzchen machen, natürlich zur grossen Belustigung der anwesenden Gäste. Ausländische Touristen sind dafür ja gerade richtig.

Auf das Dessert verzichten wir gerne. Wir wollen uns ja endlich einmal miteinander unterhalten. Und so wird es spät auf der Plaza. Mariana schläft nochmals bei uns. Sie muss ja noch packen. Eine kurze Nacht steht uns bevor.

     

6.4.2011 – Viaducto – Salinas Grandes

Die Abzweigung zum Viaducto geht gleich neben unserem Lagerplatz ab. Zuerst müssen zwei kleine Wasserfurten passiert werden. Danach steigt die stark ausgewaschene Strasse steil an. Wir brauchen wieder einmal Untersetzung und 4×4. Beim Viaducto angelangt steigen wir zu Fuss die 65m auf die Plattform hoch. Auf 4200müm spührt man die paar Höhenmeter aber intensiv, vor allem wenn man wie Nura diese rennend gleich drei Mal macht. Auf dem Rückweg zur Passtrasse passieren wir eine Kreuzung und folgen zunächst einer um einiges mehr befahrenen Strasse. Zuerst geht es an einer verlassenen Mine vorbei und schliesslich folgt die Strasse einem Bachbett. Das letzte Unwetter hat der Strasse stark zugesetzt. Grosse Teile fehlen und es wird sehr eng. Wir müssen ziemlich zirkeln um unten heil anzukommen. Wir wollen kehren, finden aber keinen Wendeplatz. Wir hätten besser den uns bekannten Weg genommen. Kurz vor der Passtrasse entdecken wir bei einem Kontrollblick unters Fahrzeug, dass die Schraube der Stabilisator-Federung wieder gebrochen ist. Also müssen wir wieder eine Garage anlaufen. Es geht vorsichtig nach San Antonio de los Cobres. Das dortige Militär hilft weiter und zeigt uns einen passenden Taller. Es wird wieder das Provisorium installiert. Für die Montage unserer letzten Reserve-Schraube fehlt ihnen das passende Werkzeug.

Wir fahren weiter auf der RN40 in Richtung Salinas Grande. Nach 50km wieder ein Kontrollblick und auch das Provisorium ist nun gebrochen. Wir müssen also definitiv eine gute Werkstatt anlaufen. Das werden wir aber erst in Salta machen können. Bis dahin bleibt nur vorsichtiges und schonendes Fahren.

Auf halber Strecke nehme wir noch eine einheimische Autostopperin mit. Sie will wie wir nach Purmamarca. Zuerst geht es aber zur Besichtigung der Salinas Grandes mit obligaten Fotos mit optischer Täuschung. Auf der Strecke nach Purmamarca muss dann nochmals ein Pass von 4400 bezwungen werden und danach geht es über unzählige Kehren 2500 Höhenmeter runter ins sehr schöne Purmamarca. Gleich anfangs Dorf finden wir einen Campingplatz. Hier gibt es endlich wieder einmal Wasser. Das Duschen verschieben wir aber auf nach dem Essen. Der Hunger ist einfach zu gross. Zum Essen geht’s ins La Posta gleich auf dem Dorfplatz. Das Restaurant ist sehr schön, das Essen naja.

     

5.5.2011 – Paso Sico

Wir starten den Tag mit einem Spaziergang rund um die Lagunen. Dann geht’s zurück nach San Pedro die Wäsche holen, die Zollkontrolle und Weiterfahrt zu den Lagunen Miscanti und Miniques auf 4200müm. Auch hier oben spürt man den Einfluss von San Pedro, Touristen werden massenweise heran gekarrt, alles ist geregelt. Wo darf gelaufen und wo parkiert werden. Die Lagunen sind einfach traumhaft. Wir geniessen das tiefblaue Wasser und die Aussicht auf die umliegenden Vulkane bei einer Mittagsrast. Zurück auf der Passtrasse folgt eine farbenfrohe, abwechslungsreiche Fahrt, vorbei an verschiedenen Lagunen wie Aguas Calientes und Laguna Tuyajto. Die Luft hier oben ist absolut klar. Nach rund 200km folgt der einsame Chilenische Zoll. Hier werden alle unseren Angaben per Hand in einem dicken Buch eingetragen. Wir können passieren und rund 30km später folgt die eigentliche Grenze zu Argentinien, der Paso Sico auf 4079müm. Es geht weiter über eine Hochebene zum Argentinischen Zoll. Die Einreise erfolgt wie bisher ohne Probleme. Alles ist hier etwas lockerer, es wird viel gelacht und Tipps zur Weiterfahrt gegeben. Natürlich wollen auch die Beamten den Wagen von Innen sehen und gleich 3 Beamten steigen ein. Die hatten wohl mehr Interesse am Innern des Fahrzeugs. Alles ok und wir können auch hier passieren und dies erst noch mit einer 8-monatigen Fahrzeugbewilligung.

Die Zeit ist schon wieder weit fortgeschritten und die Tage sind auch nicht mehr solange wie im Januar und Februar. Wir wollen nicht auf dieser Höhe übernachten und fahren daher noch rund 100km weiter. Zuerst geht es aber nochmals auf gut 4500müm und im letzten Tageslicht können wir gerade noch die steile Passtrasse bis auf eine Höhe von 3900müm hinunterfahren wo wir bei einer kleinen Estanzia einen Platz zum Übernachten finden. Heute waren es 379km, mehrheitlich auf Gravel und mehrheitlich über 4000müm. Eine beachtliche Leistung für eine Dünnpfiff geplagt MANny-Crew.

        

4.4.2011 – San Pedro de Atacama

Wir fahren wieder nach San Pedro, suchen eine Lavanderia und bummeln danach etwas durch die Gassen und genehmigen uns einen Lunch auf der zentralen Plaza. Gegen Abend geht’s dann hinaus zur Laguna Cejar und versuchen uns in Baden im kleinen Salzsee. Keine einfache Sache. Zwar geht man nicht mehr unter, dafür kann man aber kaum schwimmen, einfach zu viel Auftrieb. Beim Eingang haben wir ein paar Liter Wasser zum Duschen erhalten. Damit versuchen wir das Salz nun wieder los zu werden. Die paar Liter genügen natürlich nicht und so opfern wir noch ein paar aus unseren eigenen Reserven. Wir entschliessen uns, gleich über Nacht zu bleiben. Und wieder erleben wir einen fantastischen Sonnenuntergang mit anschliessenden klaren Sternenhimmel wie es nur in der Wüste möglich ist.

Wie heisst es so schön: „Es ist besser etwas einmal gesehen, als 9 mal davon gehört zu haben“.

     

3.4.2011 – Geysir Tatio, San Pedro

Tagwach um 6:00 Uhr. Wir haben alle schlecht geschlafen. Die Höhe macht trotz Anklimatisation immer noch zu schaffen. Gegen das leichte Kopfweh hilft ein Tafalgan. Es ist draussen Minus 5 Grad auf 4300müm. Es treffen die ersten Touribusse ein. Jetzt wird auch klar, wieso das Refugio je 10 WC hat. Ein riesen Andrang von Leuten, welche die Strecke zu den Geysiren ab San Pedro mitten in der Nacht starten. Wir genehmigen uns eine Ovi und machen uns dann auf zum Geysirfeld. Sicher 200 Leute tummeln sich um die 3 Felder. Es dampft und brodelt aus 64 Löchern. Es ist saukalt und wir haben alles an was wir dabei haben. Die Sonne geht langsam auf, die Temperatur steigt aber nur langsam an. Wir wechseln auf das mittlere Feld, auf dem es ein Bad geben soll. Hier herrscht ein riesen Andrang. Wir nehmen zuerst ein Frühstück im 13 Grad warmen MANny. Die Heizung getrauen wir wegen der grossen Höhe nicht anzustellen. Das Gas funktioniert hier noch, immerhin. Nachdem dann die meisten Touribusse wieder abgefahren sind, tauchen wir auch noch ins 30 bis 35 Grad warme Wasser.

Wir fahren über das Altiplano in Richtung San Pedro de Atacama. In Richtung Bolivanische Grenze können wir einen aktiven Vulkan ausmachen. Mit dem Feldstecher sind die Dampfsäulen über dem Kraterrand deutlich zu sehen. Es geht über kleine Weiler zügig nach San Pedro. Auf dem zentralen Parkplatz finden wir ein offenes WiFi und wir können mit CH Skipen.

Als nächstes geht’s zum Zoll. Wir wollen in den nächsten 2 Tagen noch etwas um San Pedro kurven und es gilt zu klären, ob wir im Voraus die Zollformalitäten machen können oder nicht. Drei Lagunen liegen in Richtung Staatsgrenze. Wenn wir diese mit Übernachtung besuchen wollen, müssen wir zur Ausreise wieder zurück nach San Pedro. Der Zoll muss in San Pedro gemacht werden, bis zum Sico-Pass sind es aber noch 210km. Unser Vorhaben geht leider nicht, es gilt das die Zollformalitäten und der Grenzübertritt am selben Tag erfolgen muss. Immerhin wissen wir nun, dass der Sico-Pass noch offen ist.

Gegen Abend fahren wir ins Valle de la Luna und besteigen die Sand-Düne. Das Valle ist wohl eine der Hauptsehenwürdigkeiten von San Pedro und so hat es sehr viele Leute, welche das Selbe vorhaben. Wir dürfen einen atemberaubenden Sonnenuntergang erleben. Als Schlafplatz bietet sich der Parkplatz am Parkeingang an.