19.12.2010

Uns gefällt es sehr gut auf diesem Campingplatz. Seit Buenos Aires können wir zum ersten Mal draussen frühstücken, kein Wind, kein Staub und kein Sand. Es hat zwar gerade mal 10 Grad, aber wir sitzen draussen, geniessen den Nespresso und schauen auf die Stadt und die Bucht runter. Später setzt Regen ein und unser Entschluss ist schnell gefasst, wir bleiben und beschäftigen uns mit Weihnachts-Gutzi backen, Blog pflegen, Infos übers Internet suchen oder einfach nur relaxen. Später haben wir noch einen längeren Skipe mit Mariana und Ursula. Mariana wird uns voraussichtlich im März noch besuchen kommen. Treffpunkt sollte in Salta sein. Super, wenn alles klappt werden wir dann noch den Altiplano beschnuppern können. Wir planen weiter.

Zu Fuss wollen wir nochmals in die Stadt und geniessen bei Tangomusik, Kafi und Chueche die super Stimmung in einer originellen Hafenkneipe.

 

18.12.2010

Über Skipe werden wir immer mal wieder gefragt, wie es den Nura auf unserer Reise gefällt. Bilder sagen mehr als Worte:

   

Wir feiern heute den ersten Geburtstag von Nura. Zur Feier des Tages gibt es noch vor dem Frühstück einen Knochen und danach eine richtige Wanderung an den Rand eines Gletschers. Vom Gletscher ist nichts mehr zu sehen, auch hier scheint die Klimaerwärmung zu wirken. Wir steigen deshalb soweit auf wie wir können. Schneefelder und ein letzter steiler Hang hindern uns dann aber bis ganz zum Grat aufsteigen zu können. Und prompt löst sich dann noch auf der einten Talseite ein Schneebrett. Wir sind gewarnt und lassen es für heute. Oh wie wir diese Tour geniessen. Trotz des Hudelwetters sind wir überglücklich endlich wieder einmal richtig aufsteigen zu können. Hier oben wird uns wieder einmal so richtig bewusst, dass wir Berge, Schnee und grandiose Aussichten brauchen um uns auf Dauer richtig wohl fühlen zu können. Die Aussicht auf Ushuaia, den Yachthafen und auf den Beaglekanal ist zwar verhangen aber wir geniessen es in vollen Zügen.

Später sind wir nochmals in der Stadt um einige Besorgungen zu machen. Diverse Schweizer sprechen uns an, wir sind aber auch zu gut als solche zu erkennen. Hier kommen alle von oder wollen in die Antarktis. Wir lassen dies, das ist nicht unsere Absicht und mit Hund sowieso nicht machbar. Auf dem kleinen Zeltplatz „La pista de andino“ finden wir ein super Plätzli mit Aussicht auf die Stadt.

   

17.12.2010

Wir fahren über den Paso Garibaldi nach Ushuaia. Die Landschaft erinnert an Alaska, nur sind es hier keine Nadel- sonder Laubbäume, welche eine dichte, undurchdringbare Waldgegend bilden.

  

Ushuaia hat seine ganz eigenen Reize. Südlichste Stadt der Welt, Ziel von vielen Südamerikareisenden, welche auf verschiedensten Wege hier eintreffen und Ausgangshafen für Touren in die Antarktis. Ein buntes Gemisch von Reisenden und Einheimischen. Im Hafen steht die Fran der Hurtigrute und auf dem Parkplatz treffen wir auf andere CH-Reisende, welche ähnlich wie wir, auch mit einem MAN unterwegs sind. Die Stadt ist voller Leben und lebt vom Tourismus. Hier findet man alles was Reisende so benötigen und in einer sehr guten Qualität. Wir stürzen uns in das bunte Treiben und geniessen die Stimmung in dieser Stadt. Am nächsten Morgen wollen wir auf eine Wanderung zu einem Gletscher, also schlafen wir gleich beim Startpunkt, bei einer Talstation eines Sessellifts etwa auf 350MüM.

   

16.12.2010

Heute Morgen hat sich Nura beim Spielen einen Nagel abgerissen. Die Zehen eines Hundes sind sehr gut durchblutet, dem entsprechen blutet sie intensiv und muss zuerst verarztet werden. Dafür haben wir ja die Krankenschwester an Bord. Die Wunde wird fachfrauisch gereinigt und desinfiziert, Nura trägt es mit Fassung. Danach brechen wir zum Zoll für die Einreise nach Argentinien auf. Auch hier geht es völlig problemlos. Da alle Passanten dieses Prozedere durchlaufen müssen braucht man eigentlich nur etwas Glück, nicht mit einem Bus gleichzeitig anzukommen um dann in Schlangen warten zu müssen. Wir haben das Glück und sind in 1h wieder in Argentinien eingereist. Im nahen Rio Grande werden die Vorräte wieder aufgestockt und wir wollen noch soweit wie möglich in Richtung Ushuaia vorstossen. Kurz nach Rio Grande findet ein völliger Szenenwechsel statt. Es wird hügelig, in der Ferne sind erste Schneeberge zu sehen und vor allem hat es wieder zusammenhängen Wald, den ersten seit Buones Aires. Es wird grün und wild. Wir sehen ab der Strasse erste Biberbauten. Draussen ist es sau kalt, vereinzelt sind Schneeflocken auszumachen. Wir schlagen unser Nachlager am Lago Fagnano auf. An einer Bachmündung, super schön gelegen und von der Strasse nicht einsehbar. Im Windschatten wird der Grill angeworfen und wir geniessen den Sonnenuntergang. Einziger Wehmutstropfen .. es ist gerade mal 4 Grad, also nichts um draussen sitzen zu können. Mit Fasi, Windjacke und Kappe ist das Grillen gerade noch auszuhalten.

   

15.12.2010

Eine kurze Nacht an der Tankstelle in Rio Gallegos. Die halbe Nacht durch sind Lastwagen zum Tanken angestanden. Dem entsprechend war viel los und schon früh am Morgen ging es wieder weiter. Wir wollten zuerst auch noch tanken, nochmals vom günstigen Diesel profitieren. Die lange Schlange war uns dann aber zu blöd, also sind wir los. Kurz vor der Grenze zu Chile wurde die Landschaft plötzlich vulkanisch. Diverse kleinere Vulkankegel tauchen auf. Für uns die ersten Hügel seit Wochen. Und dazwischen ein kleiner Krater mit See, welchen wir zu einem kurzen Stopp nutzen und zum See runter steigen. Wir sind allein und fühlen uns an Island erinnert.

   

Über den Zoll haben wir schon viel gelesen. Wir erwarten das schlimmste mit aufwendiger Bürokratie und es darf keine Früchte, kein Gemüse und keine tierische Produkte mitgeführt werden. Und wehe wenn der Zöller trotzdem was findet, es drohen hohe Strafen. Das Ganze gestaltete sich wieder völlig problemlos. Zuerst muss am Argentinischen Zoll ausgereist werden. Ein erster Zöller sieht uns unsere Ratlosigkeit an und hilft uns durch alles durch. Polizei, Zoll sind schnell erledigt, wir dürfen ausreisen. Am Chilenischen Zoll dann das Ganze nochmals. Auch hier wird uns sehr geholfen. In perfektem Englisch werden wir die drei Posten für Polizei, Zoll und Lebensmittelkontrolle geführt. Nun muss noch ein Beamter das Fahrzeug inspizieren. Zum Glück haben wir angegeben, dass wir noch eine Banane dabei haben, welche wir aber noch vor dem Übertritt essen werden. Tatsächlich müssen wir dann noch Zwiebel, Knoblauch, Zitrone und die Eier abgeben. Danach können wir passieren. Das Ganze ist in 1h erledigt. Nun gut, kein Vergleich zu Europa, die werden dies auch irgendwann einmal vereinfachen. Wir kennen nun das Prozedere und sind vorbereitet für die nächsten Zollübergänge.

Als nächstes wollen wir die Fähre über die Magellan-Strasse nach Feuerland ansteuern. Es ist bereits später Nachmittag. Vor der Fährstation hat sich ein grösserer Stau von Sattelschlepper gebildet. Die beiden eher kleinen Fähren fassen etwa 10 Stück dieser Brummer. Als Lückenfüller finden wir aber schnell Platz und müssen nur eine einzelne Fähre abwarten. Und dann sind wir endlich auf Feuerland. Eigentlich wollten wir gleich wieder in den Argentinischen Teil von Feuerland einreisen. Die Strecke bis zur Grenze ist aber in einem dermassen schlechten Zustand, dass wir nicht richtig vorwärts kommen und wir irgendwo auf der Strecke kurz vor der Grenze übernachten.