1.2.2011

Pierre und Corinne zeigen uns ihr Fahrzeug. Wenn wir heute noch einen Landy hätten, wir würden diesen wohl umrüsten lassen. Der Azalai ist super klein, hat alles Nötige dabei und ist ganzjahrestauglich. Da wir in entgegengesetzter Richtung unterwegs sind, tauschen wir noch die neusten Infos, jeder über die bereits befahrene Strecke, zu lohnenswerten Zielen, Strassenzuständen, Stellplätzen, etc. aus.

Wir müssen wieder die 200 Hm rauf auf die Hauptstrasse. Die Strasse ist so steil, dass nur mit zugeschaltetem 4×4 und Untersetzung im 1. Gang gefahren werden kann. Keiner darf entgegen kommen. Regina läuft daher mit Nura voraus und fängt diesmal den entgegenkommenden Verkehr ab. Wir schnappen uns noch ein paar Empanadas in Puerto Tranquilo und biegen dann ins Valle Exploradores ab.

Zuerst geht es leicht hügelig in einem gerodeten Tal aufwärts. Eine erste Brücke macht keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Wir nehmen die Wasserfurt und hoffen, dass die noch folgenden Brücken für uns immer noch passierbar sind. Es folgt vermutlich (die Gewichtsangabe ist fast nicht zu entziffern) eine 8t-Brücke ohne Wasserfurt. Wir riskieren es und rollen langsam mit unseren 9t ohne Probleme darüber. Die Strasse ist vor ein paar Tagen neu gewalzt worden und die dazu nötigen Maschinen sind mindestens doppelt so schwer wie wir, also kein Problem. Es beginnt zu regnen und es folgt passend dazu ein fantastischer Regenwald. Das Tal wird enger, es regnet Wasserfälle und hoch oben sind diverse Hängegletscher zu erahnen. Wir folgen einem Traum von Bach zum Fischen.

Wir machen einen kurzen Kafi-Stop bei Katrin und Thomas, zwei deutsche Aussteiger, welche hier seit 10 Jahren leben und eine kleine Lodge mit Camping aufgebaut haben. Zuerst begrüssen uns 9 bellende Hunde. Wir lassen Nura wohl besser im Wagen. Die beiden sind gerade Eltern geworden und Regina als Kinderkrankenschwester kommt so richtig in Fahrt. Die Gastgeber sind um jeden Tipp sichtlich dankbar. Das Leben hier draussen ist nicht einfach. Der nächste Nachbar ist 30km weg, in die nächste Stadt sind es dann mal schlappe 270km. Im Tag passieren in der Hochsaison ca. 20 Fahrzeuge. Ab und zu schaut mal einer rein oder bleibt über Nacht. Per Funk unterhält man sich mit den Nachbarn einmal die Woche zu einer fest abgemachten Zeit. Sie geben uns noch einen Tipp für einen einmaligen Stellplatz am Lago Bayo, von dem wir aber bereits von Roli und Corinna wissen. Der Regen nimmt nochmals zu. Der Platz ist super, eine kleine Halbinsel mit Sandstrand und fantastischer Umgebung, welche wir aber nur erahnen können. Rund herum donnern spektakuläre Wasserfälle über die steilen Seitenwände runter ins Tal. Wir hoffen das die Strasse offen bleibt und natürlich auf besseres Wetter für Morgen. Es ist kalt geworden, die Schneefallgrenze liegt nur gerade 400 bis 500m über uns. Heute Abend brauchen wir die Heizung. Es ist fast Mitternacht, ich bin am Blog-Schreiben, draussen ist es nun sternenklar, ob dies ein gutes Zeichen für morgen ist? Schwierig zu sagen, das Wetter ändert hier fast stündlich. Das Barometer verharrt seit Stunden auf derselben Stelle.

        

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