13.12.2010

Ab ca. 03:00 Uhr setzt Starkwind ein. MANny schüttelt es tüchtig durch. Wir halten das ungemütliche Ruckeln noch bis zum Sonnenaufgang um 05:30 Uhr aus, danach packen wir schleunigst zusammen. Wir sind dem Wind völlig ausgesetzt also die 30km zurück an die Hauptstrasse. Zurück an der RN3 stellen wir uns zunächst einmal hinter ein paar parkierte Lastwagen, welche einigermassen Schutz bieten und essen dann Frühstück. Einer der LKWs scheint ein Motorenproblem zu haben, aber wie soll bei diesem Wind die Kabine gekippt werden. Hier draussen hilft jeder jedem, also bauen sie mit 3 Lastwaren eine richtige Wagenburg und können dann die Fahrerkabine kippen. Wir fahren weiter. Der Wind wird immer stärker. Wir sind auf einem Plateau unterwegs, welches manchmal durch kleine Täler unterbrochen ist. Die Strasse führt dann jeweils in Form einer Rampe zum Talgrund und auf der anderen Seite wieder auf einer eingefrästen Rampe wieder auf das Plateau hinauf. Der Wind fällt seitlich ein und ist so stark, dass ein richtiger Sandsturm mit Streckenweise Null Sicht entsteht. Eines dieser Täler hat es dann richtig in sich. An beiden Rampen stehen Fahrzeuge mit eingedrückten Seitenscheiben. Uns reicht es, wir suchen Schutz, sprich etwas Windabdeckung in einer Rampe und wettern ab. 10h müssen wir ausharren, endlich mal Zeit das Buch „Expedition Antarctica“ von Evelyne Binsack zu lesen. Für den Hexenkessel draussen ist dies gerade die richtige Lektüre. Um 21:00 beruhigt sich die Sache etwas und wir fahren im Dunkeln in Rio Gallegos ein. An einer YPF-Tankstelle finden wir Unterschlupf und treffen auf diverse Gestrandete, welche wir in den vergangenen Tagen immer mal wieder angetroffen hatten. Hier erfahren wir was los war, nämlich, dass die Strasse RN3 den ganzen Tag gesperrt werden musste und als weitere nette Überraschung, dass der letzte Diesel am Mittag ausgegeben wurde. Ein Streik bei der Erdölfirma YPF führt nun zu Lieferengpässen, Ende unbestimmt. Nun, wir haben ja noch einen der beiden Tanks randvoll und sollten uns noch ins nahe Chile retten können. Am nächsten Tag lesen wir dann in der Zeitung, dass es bis zu 134 km/h geblasen hat. Lothar lässt grüssen.

Von heute gibt es keine Fotos. Mich hat die Kamera einfach gereut. Der ganze Staub und Sand von heute wäre der G12 wohl nicht gut bekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.