24.1.2011

Auch verschlafene Nester haben Vorteile, hier steht anscheinend niemand vor 8:00 Uhr auf. Bis das Leben auf der Plaza so richtig anläuft ist Nura bereits versorgt und wir haben gefrühstückt. Trotz des schönen Wetters wollen wir heute zuerst das Internet erledigen und danach weiter in Richtung Süden nach Villa O’Higgins vorstossen, dem vorläufig südlichen Ende der Caretera Austral. Aus dem Bike-Führer wissen wir, dass es unterwegs einen 10km-Abstecher zu einem Refugio mit Camping am Rio Baker gehen soll. Man spricht dort deutsch und es soll dort das letzte Schwarzbrot vor den südlichen Eisfeldern geben. Ideal, wir brauchen eine Pause und wollen einen Teil der Strecke zu Fuss gehen. Bis zu einer Hängebrücke können wir fahren. Der Weg zum Refugio ist leicht zu finden und wir sind schnell dort. Zuerst ist der Camping nicht richtig zu erkennen. Wir werden von agresiven Hunden empfangen und machen daher einen grossen Bogen um das Hauptgebäude. Erst beim erneuten passieren des Gebäudes kommt uns die Besitzerin, Lili aus dem Allgäu entgegen und bittet uns rein zu kommen. Die Hunde sind inzwischen mit dem Gaucho zum Kühetreiben, und wir geniessen den offerierten Saft im Garten. Lili erzählt uns, was sie hierher verschlagen hat und wie sie hier mit Mann, zwei Kinder und 100 Kühe lebt. Natürlich kaufen wir uns ein Schwarzbrot, welches heute Morgen frisch im Holzofen gebacken wurde. Wieder zurück im MANny geht es weiter auf der Caretera. Es wird immer einsamer, nur noch vereinzelte Estancias werden passiert. Natürlich ist auch hier praktisch alles eingezäunt und es ist wieder einmal nicht einfach, einen Platz für die Nacht zu finden. Bei einer Kiesgrube entdecken wir dann einen schmalen Weg, welcher weiter ins Gebüsch und schliesslich einem kleinen Bach entlang zu einer verlassenen Estancia führt. Idealer Platz, hier wollen wir bleiben und vielleicht hat es ja auch noch frischen Fisch im Bach.

   

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