20.12.2010

Verschiedene Leute haben uns ermuntert, trotz Hund zu versuchen in den Nationalpark Tierra del Fuego zu fahren. Keine Chance, der Parkranger liess sich nicht dazu bewegen und rät uns, Nura ausserhalb, z.B. beim Veterinario zu platzieren. Wir schauen uns das mal an. Der Veterinario macht aber keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck, also lassen wir es. Dafür werden aber die Nägel von Nura endlich einmal geschnitten.

Wir beschliessen, zur Ea. Haberton am Beaglekanal raus zu fahren um dort zu übernachten. Die Estanzia war einmal ein Indianer-Reservat, welches sehr abgelegen liegt und heute als Ausflugstrip per Schiff oder Auto dient. Der Weg zur Estanzia führt zuerst im Hinterland durch eine Moorlandschaft, gespickt mit toten Bäumen, Biberbauten und kleinen Seen. Am Meer treffen wir dann zum ersten Mal auf die vom Wind zerzausten Bäume.

Auf der Estanzia sind die letzten Gäste gerade am aufbrechen und wir geniessen Kuchen und Tee im dazu gehörenden Teehaus praktisch alleine. In einer Vitrine entdecke ich dann Fliegenmuster was auf Fischen in der Gegend hinweist. Das Übernachten ist gratis, wir müssen uns aber registrieren lassen. Es herscht absolutes Hundeverbot. Wir erwähnen Nura nicht und riskieren es einfach. An drei Stellen ist es erlaubt, auf der Estanzia zu campen. Infrastruktur ist allerdings Null. Wir entscheiden uns auf den ca. 6km weiter östlich liegenden Platz zu fahren, welcher bei diesem Wetter hier der Geschützteste sein soll. Mit Fischen ist leider nichts. Zwar sind hier ein paar wunderschöne kleine Flüsschen vorhanden, aber laut Estanzia hat es kein Fisch darin. Ich schaue mir die Sache selber einmal an.

An der Estanzia angesidelt ist ein kleines Museum für Meerestiere, wie Delphine, Wale und Pinguine. Wir besuchen das Museum und werden durch einen Postdoc für Zoologie, welche hier ihre Feldarbeit macht, durch das Museum geführt und bekommen erklärt, was die Gruppe von Postdocs hier draussen alles macht. Die Führung ist sehr interessant, da sie uns nebst dem Museum auch noch ihre Labors und ihre Arbeiten hier draussen zeigt. Zum Schluss folgt dann noch das Gruselkabinet. In einigem Abstand zum Haupthaus wird in einem weiteren Gebäude in riesigen kochtöpfen die gefundnen Tierkadaver gekocht und um das Fleisch und das Fett von und aus den Knochen gelösst. Ein langwieriger und sehr stinkiger Prozess. Ich habe auf ein Bild verzichtet, es war uns zu gruselig.

Der Campingplatz liegt traumhaft an einem kleinen Flüsschen. Wir sind wieder ganz alleine, der Wind beruhigt sich etwas und es sind viele Tiere, vor allem Vögel zu hören.

      

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